Aufgabe  &  Ziele

Weltweit wachsende ethnische, politische, religiöse und soziale Konflikte und die Ohnmacht, darauf zu reagieren, ohne die Gewaltspirale weiter anzukurbeln, verdeutlichen uns täglich: Frieden ist kein selbstverständliches Gut. Er muss ständig neu erlernt, erfahren und erarbeitet werden. Nicht nur politische Überlegungen und intellektuelle Herangehensweisen sind hierfür erforderlich, sondern auch eine Herzens- und Bewusstseinsschulung, die bislang weder an unseren Schulen und Universitäten noch durch unsere herkömmlichen Informationsnetze und Massenmedien ausreichend vermittelt wird.

Baum
"Frieden mit der Natur"
Workshop mit StudentInnen bei den Friedensgesprächen der FGF am 17./18. April 1993

Die aus der Bevölkerung heraus entstandene Fördergemeinschaft zur Gründung einer Friedensuniversität (FGF) e.V. widmet sich der Bildung und Herzensbildung, der Bewusstseinsschulung und -entwicklung des Einzelnen und einer breiten Öffentlichkeit. Eine wichtige Rolle hierfür spielt die Interaktion von innerem und äußerem Frieden, von ethischen Werten und sozialer Verantwortung. Durch eine Verbindung von Wissen und Weisheit und die Praxis von Achtsamkeit und Mitgefühl soll ein tieferes Verstehen für Zusammenhänge entwickelt werden, die den Frieden mit der Natur, zwischen den Nationen, in den sozialen und politischen Strukturen der Gesellschaft, innerhalb der Familie und in uns selbst fördern.

Hierzu dient eine Kultur des Dialogs, die gewaltfreie Konfliktlösungen ermöglicht.

Als Forum der Unterschiede und Gegensätze initiiert die FGF in praxisorientierten Bildungs- und Forschungsprogrammen neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaften, der Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion und den Medien, um Synergien sinnvoll zu nutzen und daraus gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln.


Jungen Menschen, die nach dem Schulabschluss vor Beginn eines Fachstudiums oder einer Ausbildung stehen, will die FGF ergänzend zu der üblichen Berufsberatung ein transdisziplinäres Orientierungssemester anbieten, das mit direkten Erfahrungen in verschiedenen Berufsbereichen verknüpft ist.

Langfristiges Ziel der FGF ist die Gründung einer (physischen und virtuellen) Internationalen Friedensuniversität. Sie wird als Weiterbildung und in Ergänzung zu den bestehenden Universitäten fächerübergreifende Forschungsprogramme sowie Studien- und Fortbildungsgänge für innovative Berufe anbieten. Lehre und Forschung der Friedensuniversität sollen in einem internationalen, interkulturellen und transdisziplinären Rahmen durchgeführt werden und allen Menschen zugänglich sein.

das Schiff
"Golden Bear", ein früheres Kriegsschiff, auf dem der erste Campus der Friedensuniversität entstehen soll

Im Sinne der ursprünglichen Idee der Universitäten soll durch einen dialogorientierten Unterricht das klassische Lehrer-Schüler-Verhältnis aufgehoben werden. Im Miteinander der Generationen sollen sich Lern- und Arbeitsphasen durchmischen und Eigenverantwortung, Risikofreude, Selbstinitiative und Teamfähigkeit gefördert werden. Die Kurse sollen in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in verschiedenen Ländern angeboten werden und in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit die Mobilität, Flexibilität und Veränderungsbereitschaft der TeilnehmerInnen fördern.

In den kommenden Jahren wird die FGF in Zusammenarbeit mit der ArtShip-Foundation im kalifornischen Oakland ein früheres Kriegsschiff aus dem 2. Weltkrieg in ein Friedens- und Kulturzentrum umbauen, auf dem der erste Campus der Friedensuniversität entstehen soll.


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